Lungenvolumen – aber welches denn jetzt genau?

„Ich schaff mit meinem Residualvolumen einfach keinen Druckausgleich.“

„Ach, das ist ganz leicht. Mit ein paar Übungen kannst du dein Zwerchfell trainieren.“

Die Diskussionen untern Freedivern können ganz schön anstrengend sein. Wer soll denn da noch durchblicken?! Hier alle Verlorenen ein Crashkurs über die Lunge und was in sie reinpasst.

Das Atemzugsvolumen (Tidal Volume/ TV)

Atme ganz normal ein und wieder aus. Das ist dein Atemzugsvolumen.

Inspiratorisches Reservevolumen & Exspiratorisches Reservevolumen

Die Menge an Luft, die du noch zusätzlich zu deinem Atemzugsvolumen ein- und ausatmen kannst, nennt sich Inspiratorisches Reservevolumen und Exspiratorisches Reservevolumen.

Inspiratorisches Reservevolumen ist das extra Einatmen.

Exspiratorisches Reservevolumen das extra Ausatmen. (Einfach zu merken mit Ex- alles das was wieder weg ist 😉)

Die Vitalkapazität (Vital capacity)

Die Vitalkapazität ist eigentlich nur die komplette Luft, die in deiner Lunge aufgenommen werden kann, nach einem kompletten Ausatmen. Also ist die Vitalkapazität das Atemzugsvolumen + Inspiratorisches Reservevolumen + Exspiratorisches Reservevolumen.

Das Residualvolumen

Du kannst nicht alle Luft, die sich in dir befindet ausatmen. Um auszuatmen muss dein Zwerchfell die Luft aus der Lunge nach oben drücken. Um nun absolut alle Luft aus deinen Lungen zu bekommen müsstest du dein Zwerchfell bis zu deiner Zunge hochschieben. Da das aber unmöglich ist, bleiben immer rund 20- 25% deiner Vitalkapazität in deiner Lunge.

Die „Leere Lunge“ (Functional Residual Volume / FRC)

Wenn Taucher davon sprechen mit leerer Lunge zu tauchen, wollen sie auf z.B. 10 Metern einen 40 Meter Tauchgang simulieren. Das heißt aber nicht, dass sie mit komplett leerer Lunge tauchen. Sie atmen einfach so viel aus, wie sie können, sprich das Exspiratorische Residualvolumen. Somit starten sie nur mit dem Residualvolumen und können somit auch einen Tieftauchgang trainieren, ohne ihn wirklich durchgeführt zu haben. Das kann sehr praktisch sein, wenn du z.B. niemanden hast, der dich auf einem 40 Meter Tauchgang sichern könnte.

Jetzt bist du komplett vorbereitet auf die nächste Fachsimpelei und kannst mit deinen Freediving-Kollegen mitreden, wenn sie wieder irgendwas über deine Lunge erklären. Und vielleicht sogar mal ein bisschen den Klugscheißer raushängen lassen 😉

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