Apnoetauchen ist immer schön, wenn man mal im Wasser ist. Gerade aber das Packen und die Tauchplatzwahl brauchen allerdings ein paar Minuten Nachdenkzeit. Um einen Tauchplatz zu wählen, bedarf es an Vorplanung. Wenn die örtlichen Gegebenheiten also schonmal festgelegt haben, ob im Süß- oder Salzwasser getaucht wird, sollte man sich noch einige Fragen stellen über:
Örtliche Gesetze:
Was schreiben dir die lokalen Gesetze vor? Gibt es regionale oder nationale Bestimmungen? Darfst du hier immer tauchen, oder nur zu einer bestimmten Zeit? Informiere dich weitreichend über lokale Gesetze, um keines von ihnen (un-) wissentlich zu brechen. Du möchtest schließlich als Vorbild für andere Taucher tauchen und anderen Menschen ein positives Bild vom Freediving vermitteln.
Als Freitaucher möchtest du deine Umgebung so wenig wie möglich stören. Somit solltest du auch auf eventuelle Tierschutzgebiete und aktuelle Brutzeiten achten. Manche Seen eignen sich zu bestimmten Zeiten besonders gut zum Tauchen, andere wiederum sollte man in Ruhe lassen, damit die Wasserbewohner entspannt ihre Eier behüten und/oder Babys großziehen können.
Bootsverkehr:
Fahren am Tauchplatz deiner Wahl regelmäßig Boote oder sogar Schiffe? Wenn ja, solltest du dich über die lokalen Gesetze informieren. Brauchst du eine Taucherflagge? Wenn ja, welche brauchst du? Wie weit darfst du dich von der Boje entfernen? Gibt es Bereiche, in denen du nicht tauchen darfst?
Tauchplatzcharakteristik:
Du solltest dich genau informieren über das Gewässer deiner Wahl. Überschreitet die Tiefe dein maximales Ziel? Dann solltest du einen Lanyard verwenden. Ist die Tiefe tief genug für deinen geplanten Tauchgang? Passt sie perfekt? Informiere dich dann über die Grundbeschaffenheit und überlege, ob es sicher ist dort zu tauchen, ohne den Grund aufzuwirbeln und/oder zu beschädigen.
Außerdem solltest du wissen, ob du weit hinausschwimmen musst, um deine gewünschte Tiefe zu erreichen oder ob du sogar ein Boot benötigst.
Auch die Sicht sollte ein wichtiger Faktor in deiner Tauchplatzwahl sein. Überlege, ob es Sinn macht bei schlechter Sicht zu tauchen. Es besteht die Gefahr, dass du Hindernisse aufgrund der großen Abstiegsgeschwindigkeit zu spät erkennst und deinen Buddy nicht sehen kannst.
Gibt es Strömungen oder Wellengang? Eventuell musst du mehr oder weniger Zeit für Hin- und Rückweg einplanen, je nachdem ob die Strömung für oder gegen dich arbeitet.
Gefahren unter Wasser:
An einigen potentiellen Tauchplätzen lauern so manche Gefahren unter Wasser. So z.B. Angelschnüre… ich sag´s euch, die sind hinterhältig! Informiere dich vorab darüber, ob Angler in der Nähe deines gewünschten Tauchplatzes zugegen sind und sprich dich gegebenenfalls mit ihnen ab. Ein freundliches Wort hat noch niemandem geschadet, auch keinen Fischtötern 😉
Das Wetter:
Checke immer, wirklich immer, bevor du Tauchen gehst den Wetterbericht! Du willst bei keinem Gewitter im Wasser sein. Außerdem solltest du, wenn es heiß ist an genügend Flüssigkeit zum Trinken denken und einen Sonnenschutz dabeihaben. Gerade im Neoprenanzug und brennender Sonne holt man sich schnell einen Hitzschlag.
So ein Tauchplatz ist also nicht schnell gewählt. Am besten
ist es, eine Handvoll Gewässer in der Nähe parat zu haben, damit man immer eine
Alternative zur Hand hat.
Gerade auch in Deutschland und Umgebung gibt es viele schöne Tauchplätze, die
für fast jeden Geschmack passen (s. Blogpost über heimische Gewässer)