Warum Tauchschulen das Freediving nicht länger ignorieren sollten

Freediving ist viel mehr, als nur ein Trend oder ein Hype. Es ist ein Sport, der noch nicht einmal in den Kinderschuhen steckt und einer der wenigen Bereiche im Tauchsport, bei denen Wachstum garantiert ist. Dennoch wird es oft noch unterschätzt, belächelt, als Markt ignoriert oder gar abfällig abgetan.

Doch es gibt sieben gute Gründe, warum Tauchschulen und Dive Center das Freediving nicht länger ignorieren sollten:

 

Gerätetauchen ist weit entfernt von Trendsport

Denkt man an Gerätetauchen, so kommen einem wunderschöne Bilder in den Sinn, von entspannten, ausgedehnten Ausflügen in faszinierende Unterwasserwelten. An Trendsport wird man dabei jedoch nicht denken. Trendsportarten sind jedoch diejenigen, die Menschen faszinieren, Kunden ins Geschäft und in die Kurse holen, die in den Medien präsent sind und bei denen Unternehmen mit dem entsprechenden Angebot offene Türen einrennen.

Das Freediving ist so eine Trendsportart, hat es in den letzten Jahren immer mehr in die Medien geschafft, weckt Interesse und fasziniert Menschen. Da wär es doch schade, sich als Unternehmer dem zu verschließen und dieses Potential nicht für sich und für sein Geschäft zu nutzen?!?

 

Keine neuen Angebote für bestehende Kunden

Haben Kunden im Gerätetauchen gelernt, was sie wollten, ziehen sie meist weiter oder tauchen nur noch im Urlaub. Neue, weiterführende Kurse werden oft zur Materialschlacht: Tauchen mit Vollgesichtsmaske, Technisches Tauchen, Scooter-Tauchen, Tauchen mit Rebreather etc.
Das spricht nicht jeden Taucher an. Für viele gilt: Weniger ist mehr.

Mit dem Freediving kann man hier einen echten Mehrwert bieten und Kunden halten.

 

Der durchschnittliche Gerätetaucher wird immer älter

Während der durchschnittliche Gerätetaucher immer älter wird und wenig junge Menschen das Gerätetauchen aktiv und dauerhaft betreiben, spricht das Freediving Kunden aller Altersklassen und sozialer Hintergründe an:

  • Studenten mit vielleicht wenig Budget, die die Welt sehen oder sich evtl. in den Semesterferien als Freediving Instructor etwas dazu verdienen möchten;
  • Trendsportler verschiedener Altersklassen, die das Freediving einfach nur mal ausprobieren oder als Ergänzung zu anderen Sportarten betreiben möchten;
  • Menschen, die nach einem Ausgleich zu ihrem stressigen Berufsalltag suchen, die vielleicht sehr gut verdienen und sich auch die entsprechende Kursumgebung und -gestaltung wünschen und gerne bereit sind, dafür auch entsprechend zu zahlen;
  • Gerätetaucher oder Surfer, die sich wünschen, dadurch in ihrem Sport entspannter auf Stresssituationen zu reagieren;
  • Ambitionierte Schnorchler, die einfach etwas entspannter und etwas tiefer tauchen möchten;
  • Menschen, die die sportlichen Aspekte am Freediving reizt, die Freude am Wettkampf mit sich selbst und mit anderen haben und ihre persönlichen Leistungsgrenzen verschieben möchten;

… um nur einige zu nennen …

 

Der sportliche Anreiz fehlt

Beim Gerätetauchen gibt es wenig sportlichen Anreiz. Der Wunsch immer tiefer zu tauchen, stößt schell an Grenzen, sportliche Herausforderungen gibt es kaum.

Das Freediving hingegen trifft den Geist der Zeit: Abenteuer, persönliche Grenzen verschieben, Sport und individuelle Weiterentwicklung – gemeinsam mit Gleichgesinnten.

 

Entspannung & Bewusstsein

Meter und Minuten können beim Freediving ein Maßstab sein, doch auch die Entspannung, die Achtsamkeit, die Verbundenheit mit der Natur, die das Apnoetauchen mit sich bringt, treffen die aktuellen Themen unserer Gesellschaft. Freediving schafft einen Gegenpol zu unserem stressigen, kurzlebigen Alltag, ohne viel Ausrüstung oder viel Vor-/ Nachbereitung zu erfordern.

Das Leben der Menschen wird immer schneller. Kaum jemand möchte länger voraus planen und statt dessen flexibler agieren können.

Freediving lässt sich flexibler gestalten:

  • Es ist weniger Ausrüstung erforderlich.
  • Die Investition in eine komplette Ausrüstung ist deutlich niedriger, als beim Gerätetauchen, wodurch Freediver weniger auf Leihausrüstung und die damit verbundene Logistik angewiesen sind.
  • Flaschen ggf. leihen und füllen lassen, wie auch die Suche nach Füllmöglichkeiten bei längeren Ausflügen entfällt.
  • Das Reisen mit Equipment ist deutlich einfacher. Je nach Tauchplatz sind Freediver nicht unbedingt auf ein Auto angewiesen, sondern können auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
  • Es stehen mehr Tauchmöglichkeiten zur Verfügung, da die rechtliche Vorgaben hier mehr Raum lassen, als beim Gerätetauchen.
  • Auch entlegenere Tauchplätze sind als Freediver aufgrund des Equipments leichter zu erreichen.

Auch hier bietet das Freediving die gewünschte Flexibilität und erfüllt eher die Erwartungen unserer Kunden, als es das Gerätetauchen kann. Das macht das Freediving auch für Kunden attraktiv, die das Gerätetauchen (noch) nicht anspricht.

 

Eines der letzten großen Abenteuer und dennoch für jeden zugänglich …

Menschen lieben Abenteuer und Herausforderungen. Freediving bietet ihnen genau das. Apnoetauchen ist mehr als „nur“ ein Sport und mehr, als Meter und Minuten. Wunderschöne Bilder von anmutigen Freedivern in einer herrlichen Unterwasserumgebung und wo möglich auch noch abgebildet mit Walen, Delfinen oder Exoten fördern den Wunsch, aus dem Alltag auszubrechen und die Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuer und Erleben. Das sollten wir uns als Anbieter zu Nutze machen und es Menschen ermöglichen durch Freitauchkurse, Aktivitäten und entsprechende Ausrüstung das Freediving zu erleben.

Der Übergang vom Schorchler zum Freediver ist fließend. Jeder, der schwimmen kann und die erforderliche Gesundheit und Fitness für das Schnorcheln hat, kann freitauchen. Apnoetauchen fängt nicht erst bei 20, 30 oder 40 Meter Tiefe oder bei 3, 4 oder gar 7 oder 8 Minuten Luftanhalten an, sondern bietet neben dem athletischen Bereich auch beliebigen Gestaltungsspielraum im Breitensport. Somit können viel mehr Menschen Freediving ausüben, als dies beim Gerätetauchen der Fall ist.

Freediving ist längst nicht mehr nur ein Sport für Paradiesvögel, die sich bewusst von anderen Menschen abgrenzen möchten; für Extremsportler oder Tiefenjunkies. Freediving erfreut sich mittlerweile einer großen Beliebtheit bei ganz unterschiedlichen Menschen mit Zielen, die weit jenseits der Meter und Minuten liegen: Selbsterfahren, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Entspannung … eben das Erleben der Unterwasserwelt mit einem Atemzug.

 

Mehr Kunden + bessere Kundenbindung = mehr Business

Somit eröffnet das Freediving traditionellen Tauchschulen einen viel größeren Kundenkreis, als es das Gerätetauchen alleine. Während der Gerätetauchmarkt weitgehend gesättigt ist, ist das Freediving einer der wenigen Bereiche in der Tauchbranche, bei dem noch Geld zu verdienen ist und die sich noch im Wachstum befinden.

 

Fazit:

Das Freediving ist eine sinnvolle Ergänzung für traditionelle Tauchschulen, von der sowohl Dive Center, als auch Kunden profitieren können. Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, um eine Tauchschule auch in Zukunft wirtschaftlich zu betreiben und den Unternehmensfortbestand zu gewährleisten.

Wer als Tauchschulbetreiber denkt „Freediving nimmt mir die Kunden aus meinen Gerätetauchkursen“, hat es einfach noch nicht verstanden.

Die Frage, die sich Tauchschulen stellen sollten, ist nicht, ob das Freediving für sie interessant sein könnte, sondern vielmehr, ob sie es sich leisten können, es nicht anzubieten, oder wieviel Zeit sie noch verstreichen lassen können, ohne letztlich den Anschluss zu verpassen.

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