Wenn wir Lanyards nicht hätten, wäre vieles komplizierter und das Tieftauchen lange nicht so sicher, wie es heutzutage ist. Ein Lanyard kann bei vielen Situationen sehr, sehr hilfreich sein:
- Bei schlechter Sicht, damit du eine Seilorientierung hast
- Bei Strömung
- Bei Blackouts
- Und beim Retten eines Freedivers mit Blackout
Daher sollte er eigentlich immer als ein fester Bestandteil der Ausrüstung beim Freediving behandelt werden. Tieftauchen ohne Lanyard hat schon viele (auch erfahrene Profis) in blöde Situationen gebracht und/oder ihnen sogar das Leben gekostet.
„Aber welcher Lanyard ist denn der Richtige für mich?“ fragst du dich jetzt vielleicht. Ja, ich weiß. Der Markt ist in den letzten Jahren um etwa das 20-fache expandiert… Ich habe meine Lanyards damals noch selbst gebastelt, weil es fast keine zu kaufen gab (und wenn waren die richtig, richtig teuer).
Was sollte dein Lanyard also können, damit du dich auf ihn verlassen kannst?
- Aluminium-, rostfreier Stahl- oder Karbonfaser- Karabiner, der sehr groß sein sollte, sodass du ihn ohne Probleme vom Seil entfernen kannst
- Schnelllösemechanismus, den du mit einer Hand auslösen kannst
- Ein Band am Handgelenk, dass mit Plastik ummantelt sein sollte (Ohne Plastik nutzt das Band schneller ab)
- Drehgelenke an beiden Enden des Lanyards
- Ein extra D-Ring
Die meisten Lanyards wurden speziell fürs Freediving entwickelt und haben somit auch die notwendigen Features. Trotzdem solltest du beim Kauf darauf achten.
„Und wann sollte ich meinen Lanyard tragen?“ ist wahrscheinlich die nächste Frage. Hey, du kannst ihn immer tragen! Nur sollte er an der richtigen Stelle sitzen.
Free Immersion (FIM)
Beim Free Immersion sind die Arme ja in konstanter Bewegung. Die Beine sind jedoch mehr oder weniger still. Am Fußgelenk wird der Lanyard dich also recht wenig stören, bzw. überhaupt nicht behindern. Wenn der Karabiner dann noch aus Karbonfaser oder Aluminium ist wird er schön hinter dir bleiben und nicht bei jedem Zug gegen dein Handgelenk klopfen.
Constant Weight (CWT)
Beim CWT ist das Handgelenk der beste Partner für deinen Lanyard. Deine Beine sind ständig in Bewegung und würden wahrscheinlich dafür sorgen, dass du dich verhedderst. Auf dem Weg nach oben bist du aerodynamischer, da der Lanyard nicht deinen Flow stört.
Constant Weight No-Fins (CNF)
Beim CNF ist es das Beste den Lanyard an der Hüfte zu tragen. Natürlich gehen auch Hand- und Fußgelenk, aber da besteht eben auch die Verhedderungsgefahr. Ein Nachteil des Lanyards an der Hüfte ist, dass du im Fall eines Blackouts horizontal nach oben gezogen werden würdest. Das kann deinen Rücken verletzen und erzeugt Widerstand. Der Widerstand verlangsamt den Rettungsprozess.
Wo du deinen Lanyard trägst kommt also ganz darauf an, was du vorhast. Aber er erhöht deine Sicherheit enorm und sorgt dafür, dass deine Rettung erleichtert wird. Es ist also eigentlich wirklich absolut notwendig einen Lanyard zu verwenden.
Am Besten ist es, wenn du ihn in dem Tauchladen deines Vertrauens kaufst. Im Zweifelsfall ist nämlich der Lanyard derjenige, der den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht. Verlass dich also nicht auf billige Qualität. Spare lieber und verwende ihn dann ein Leben lang.